Titelstory
«NICHT NUR SCHAUSPIELER HABEN EIN EGO.» ANTONIO BANDERAS

Kinostart
7. April 2022
Regie
Mariano Cohn, Gaston Duprat
Cast
Penélope Cruz, Antonio Banderas, Oscar Martínez
Genre
Comedy (1 H 45)
Verleiher
Pathé
Ein wohlhabender Geschäftsmann engagiert für ein Filmprojekt eine berühmte Regisseurin. Während der Produktion geraten die zwei Hauptdarsteller aber in einen Konflikt. Ob das das Ende der Produktion bedeutet? Auf jeden Fall ist das Chaos vorprogrammiert, denn hier treffen grosse Egos aufeinander.
In der Satire über das Filmemachen soll die Regisseurin Lola (Penélope Cruz) mit den Schauspielern Félix Rivero (Antonio Banderas) und Iván Torres (Oscar Martínez) drehen. Die Stars halten jedoch nicht viel voneinander. Grösser als ihr Talent ist nämlich ihr Ego.
FILM DEMNÄCHST: Penélope Cruz, wie waren die Dreharbeiten?
Penélope Cruz: Lola zu spielen, hat Spass gemacht, weil sie total verrückt ist. Es war ein grosser Genuss, mich darauf vorzubereiten und im Geheimen mit Regisseuren darüber zu sprechen. Mehr verrate ich nicht, weil gewisse Leute wahrscheinlich keine Freude daran hätten.
Haben Sie sich Inspiration bei Regisseuren geholt, mit denen Sie einst gearbeitet haben?
Ich konnte nicht widerstehen. Ich habe aber auch bei Schauspielern und Künstlern aus anderen Ecken ausserhalb der Filmwelt abgeguckt, sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
Hatten Sie Ihre Oscar-Rede vorbereitet, als Sie 2009 als beste Nebendarstellerin für «Vicky Cristina Barcelona» ausgezeichnet wurden?
Ich hatte mir zur Sicherheit einige Zeilen aufgeschrieben. Weil ich so nervös war, tat ich dies aber erst ein oder zwei Tage vor der Preisverleihung. Ich wollte meinen Zettel auf keinen Fall verlieren. Genau das ist aber natürlich passiert. Ich war sehr aufgeregt, aber auch sehr glücklich.
Was ist mit Ihnen, Oscar Martínez, bereiten Sie Ihre Sieger-Reden ebenfalls vor?
Oscar Martínez: Wenn man so viel Erfahrung in diesem Job hat, bereitet man sich schon eher vor. Man möchte sich schliesslich nicht blamieren, falls man tatsächlich gewinnt. Ich organisiere im Kopf, worüber ich ungefähr sprechen möchte, habe aber noch nie eine ganze Rede aufgeschrieben.
Auch nicht als Sie an den 73. Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Coppa Volpi als bester Schauspieler für «The Distinguished Citizen» erhielten?
In Venedig hatte ich mir in der Tat etwas Kurzes überlegt. Auf dem Weg zur Bühne kam mir plötzlich ein anderer Gedanke in den Sinn. Ich musste über das italienische Kino sprechen, weil all die genialen Filmemacher und fantastischen Schauspieler meine Jugend und meine Karriere dermassen geprägt haben. Für mich ist es das beste Kino des 20. Jahrhunderts. Da wurde ich schon emotional. Dies geschah allerdings spontan.
Antonio Banderas, wie Oscar Martínez porträtieren Sie ebenfalls einen Schauspieler in OFFICIAL COMPETITION.
Antonio Banderas: Wir haben zwar Schauspieler oder Regisseure gespielt, in Wahrheit handelt es sich bei diesen Figuren jedoch um Persönlichkeiten. Diese kann man genauso gut in anderen Berufen finden. Wie zum Beispiel in der Politik oder im Journalismus. Der Film handelt im Grunde von menschlichem Verhalten.
Wie wichtig war Ihnen dabei der Ton des Films?
Sehr. Der Film ist originell, man kann sich nicht auf ein anderes Werk beziehen, welches man vorher gesehen hat. Manchmal schauten wir uns an und fragten uns, was wir gerade taten. Deswegen war es von Bedeutung, die Charaktere gut zu kennen. OFFICIAL COMPETITION spielt mit verschiedenen Stilmitteln, sowohl mit Dramatik als auch mit Spannung und Komödie.