Titelstory

Oscar winner !

Nomadland

Kinostart

10. Juni 2021

Regie

Chloé Zhao

Cast

Frances Mcdormand, David Strathairn, Linda May

Genre

Drama (1h48)

Verleiher

Disney

Fern (Frances McDormand) hat wie viele in den USA nach der grossen Rezession 2008 alles verloren. Also packt sie ihre Sachen und bricht in ihrem Van auf, ein Leben ausserhalb der konventionellen Regeln als moderne Nomadin zu erkunden. Der Film zeigt auch echte Nomaden auf ihrer Erkundung der weiten Landschaften des amerikanischen Westens. Drei Oscars für beste Hauptdarstellerin, beste Regie, bester Film.

Mit drei der wichtigsten Oscars, unter anderem jenem für den besten Film, sollte man sich dieses feinfühlige Roadmovie nicht entgehen lassen.

Die 61-jährige Fern (Frances McDormand) sieht sich vor einem Scherbenhaufen, nachdem sich ihr Wohnort, eine kleine Bergbaustadt, praktisch in nichts aufgelöst hat. Deshalb setzt sie sich in ihren Van und fährt einfach drauflos. Über Nacht wird sie zur Nomadin und freundet sich mit Gleichgesinnten an: Linda May und Swankie (echte Nomadinnen, die sich selbst spielen), und Dave (David Strathairn).

Die Menschen ohne festen Wohnsitz werden ihre neue «Heimat». Vor allem aber, wie Regisseurin Chloé Zhao erklärt, «auch die Wildnis, Felsen, Bäume, Sterne: Hier findet sie ihre Freiheit.» Frances McDormand wollte Zhao für die Regie, weil sie ihr fast dokumentarischer Spielfilm «The Rider» (2017) beeindruckt hatte. Darin schildert Zhao, wie sich ein Rodeoreiter nach einer schweren Verletzung zurückkämpft. Diese Einfühlsamkeit wollte McDormand auch für «Nomadland».

Und ihr Entscheid stellte sich als absolut richtig heraus: «Nomadland» räumte an den diesjährigen Oscarverleihungen ab und gewann drei Goldmännchen für beste Regie, besten Film und beste Hauptdarstellerin. Man darf sich also darauf freuen, das Meisterwerk nun endlich im Kino sehen zu können.

Chloé Zhao arbeitete sehr eng mit Frances McDormand zusammen und meint: «Ich lernte sie sehr gut kennen. Sie ist nicht die Sorte Schauspielerin, die endlos über ihre Figur diskutieren will. Sie bevorzugt handfeste Dinge, sie will Dinge ausprobieren.» Weiter erläutert die chinesische Regisseurin: «Weil wir mit Laien arbeiten wollten, musste Fran irgendwie auch sie selbst sein. Denn sie konnte nie wissen, wie sich die Laiendarsteller verhalten würden. Deshalb enthält die Figur von Fern ganz viel Persönliches von Fran.»

Swankie, die echte Nomadin, die mitwirkte, erinnert sich: «Ich hatte noch nie etwas von Frances McDormand gehört oder ihre Filme gesehen. Doch sie reagierte auf mich, als wäre ich der berühmte Filmstar. Während den Dreharbeiten fühlte ich mich mehr geschätzt und geliebt als je zuvor in meinem Leben.»