Gefangen Im Netz

Kinostart

3. Juni 2021

Regie

Barbora Chalupová, Vit Klusák

Genre

Doku (1h40)

Verleiher

Ascot Elite

Eine grosse Zahl von Kindern wird im Internet sexuell belästigt. Um die Ausmasse des Online-Missbrauchs zu dokumentieren, wagt ein tschechisches Filmteam ein kontroverses Experiment: Drei volljährige Schauspielerinnen geben sich auf sozialen Plattformen als zwölfjährige Mädchen aus und warten ab. In nur zehn Tagen melden sich beinahe 2500 Männer. Ein radikaler Film, der aufrüttelt.

Ein filmisches Experiment, das ein Schlaglicht wirft auf das Tabuthema Missbrauch an Minderjährigen im Netz. Aufrüttelnd.

Es reicht nur ein Klick: Jugendliche sind in den digitalen Medien täglich der massiven Bedrohung durch Cybergrooming ausgesetzt. Erwachsene Männer nutzen dabei die Naivität, die Unwissenheit oder Unerfahrenheit von jungen Menschen im Netz schamlos aus. GEFANGEN IM NETZ dokumentiert in eindringlichen Bildern, was nahezu überall auf der Welt passiert.

Das filmische Experiment beluchtet das Tabuthema Missbrauch an Kindern und Jugendlichen im Netz. Drei volljährige Darstellerinnen, drei Kinderzimmer, zehn Tage und 2458 Männer mit eindeutigen Absichten. Die drei sehr mädchenhaft aussehenden Akteurinnen, die sich im Netz mit fiktiven Profilen als Zwölfjährige ausgeben, chatten aus sorgfältig nachgebauten «Kinderzimmern» in einem Filmstudio mit Männern aller Altersgruppen. Die «Mädchen» wurden von den Männern online aufgespürt und kontaktiert. Die meisten der Männer fragen nach Sex am Bildschirm und schicken explizite Fotos oder Links zu Pornoseiten. Einige versuchen sogar, die «Mädchen» zu erpressen.

Der Film erzählt fesselnd das Drama der drei Darstellerinnen vom Casting über die ersten Kontakte bis zu den Treffen mit den Männern. Sechs Kameras drehen die Ereignisse mit. Die Dreharbeiten werden juristisch und psychologisch umfassend betreut und begleitet. Die Täter werden mit ihren eigenen Waffen verfolgt, so werden aus den Jägern Gejagte.

GEFANGEN IM NETZ ist mit mehr als 525’000 Kinobesuchern in Tschechien bei weitem der erfolgreichste Kinofilm dieses Jahres. Der aussergewöhnliche Dok-Film sorgt für Furore – mit juristischen Folgen für einige der Männer – und trägt dazu bei, die Aufmerksamkeit für die Verbreitung von Kinderpornografie im Internet zu schärfen und Betroffenen zu helfen.