Titelstory

«Das überraschte mich anfangs» Antonio Banderas

Dolor y Gloria

Kinostart

23. Mai 2019

Regie

P. Almodóvar

Cast

A. Banderas, A. Etxeandia

Genre

Drama (1h53)

Verleiher

Pathé

Die Einladung, seinen grössten Film an einer Retrospektive in Madrid vorzustellen, bewegt den alternden Filmemacher Salvador dazu, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Freundschaft, Liebe und Leidenschaft ziehen sich als prägende Elemente durch sein Leben, begleitet von Schmerz. Almodóvars neuer Film setzt verstärkt auf autobiografische Elemente.

Pedro Almodóvar blickt in seinem 21. Spielfilm auf sein eigenes Leben als Filmemacher zurück und gesteht, sich darin «emotional nackt» zu präsentieren. Antonio Banderas spielt sein Alter ego.

Ein ergrauter Filmemacher als Hauptfigur – das klingt nach Autobiografie. Zumal Hauptdarsteller Antonio Banderas dieselben Kleider und dieselbe Frisur trägt wie Pedro Almodóvar. «Das überraschte mich anfangs», gestand Banderas elpais.com. «Aber sobald wir sein Äusseres und den Schmerz seiner Krankheiten geformt hatten, dachte ich überhaupt nicht mehr daran, ihn zu imitieren.» Tatsächlich macht Banderas sein eigenes Ding, was letztlich wohl auch der Grund dafür war, dass Almodóvar ihm mehr Freiheiten liess als in den sieben anderen Filmen, die die beiden zuvor schon miteinander gedreht hatten.

Almodóvar sagte zwar stets, er werde nie eine Autobiografie schreiben, gesteht aber, in DOLOR Y GLORIA «emotional nackt» zu sein. Der 69-Jährige betont allerdings auch, der Film enthalte viele fiktionale Elemente. Zum Beispiel verliebe sich Salvador mit neun Jahren in einen Bauarbeiter. Das sei ihm selbst nie passiert. Auch habe er nie wie sein filmisches Alter ego Heroin benutzt, sondern in jüngeren Jahren Kokain bevorzugt. Trotzdem darf man DOLOR Y GLORIA wohl als einen von Almodóvars persönlichsten Filmen bezeichnen.

Ein Hinweis darauf, dass Almodóvar mit diesem Film einen Kreis schliesst, ist die Rollenbesetzung. Julieta Serrano spielt wie schon vor über 30 Jahren in «Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs» Antonio Banderas’ Mutter. In Rückblenden in die 1950er Jahre verkörpert Penélope Cruz die Mutter von Banderas’ Figur während deren Kindheit. Die Mutter, die Religion, Homosexualität und Madrid in den 1980ern sind weitere Elemente, die man auch aus anderen Almodóvar-Filmen kennt.