Corpus Christi

In dem oscarnominierten Drama gibt sich ein junger Ex-Häftling als Priester aus und wird Seelsorger in einer polnischen Kleinstadt.

Daniel findet in der Jugendstrafanstalt zum Glauben und zur spirituelle Berufung. Das Verbrechen, das der 20-Jährige begangen hat, verunmöglicht ihm jedoch den Zugang zum Priesterseminar. Als er auf Bewährung frühzeitig aus der Haft entlassen wird, um in einer Schreinerei in der Nachbarstadt zu arbeiten, übernimmt er stattdessen als Priester verkleidet deren Pfarrgemeinde. Die Ankunft des jungen und charismatischen Seelsorgers stellt die Gewohnheiten der konservativen Gemeinde auf den Kopf.

CORPUS CHRISTI basiert auf wahren Begebenheiten. Auf einem Fall, der in Polen Schlagzeilen machte: Ein junger Mann gab sich etwa drei Monate lang als Priester aus. Er hiess Patryk und war damals 19 Jahre alt. Der junge Mann hatte Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen zelebriert. Er war von all dem fasziniert und wollte wirklich Priester werden. Interessanterweise erwies sich Patryk, der im Film Daniel heisst, als viel kompetenter als sein Vorgänger. Er war jemand, der sich nicht übermässig auf die Kirche berief, doch die Menschen waren mit seiner Arbeit zufrieden.

Tatsächlich kommt es immer wieder zu solchen Fällen, und das nicht nur in Polen. In Spanien gab sich einst ein Mann zwölf Jahre lang als Priester aus. Diese Menschen tun das aus verschiedenen Gründen, doch oft versuchen sie, sich der Gerichtsbarkeit zu entziehen. Und das ist in kleinen Gemeinden, in denen man nicht allzu viele Fragen stellt, leichter.